F Ä L S C H U N G E N
Kölner Stadtanzeiger vom 20.04.2006 17:04
Pfullendorf/Dresden - Das Museum über den Fälscher der vermeintlichen Hitler-Tagebücher, Konrad Kujau, steht nach nicht einmal einem Jahr vor dem Aus. Die Betreiberin des Museums in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) soll mit gefälschten Bildern gehandelt haben, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitteilte. Die 47 Jahre alte Dresdnerin habe im Internet mehr als 500 Ölbilder verkauft - angeblich alles Kujaus Fälschungen. Die Bilder seien tatsächlich in Fernost entstanden...Die jetzt gehandelten Bilder sind nach Ansicht der Ermittler nicht Kujaus Fälschungen, sondern "falsche Fälschungen"...Die Dresdnerin gibt sich als Nichte Kujaus aus. "Wir können aber nicht klären, ob sie wirklich eine Verwandte ist", sagte ein Sprecher der Polizei Dresden.
>|MatSch reibt:)
Also falsche Fälschungen...die Frau aus Dresden soll nicht die Nichte des verstorbenen Original-Fälschers sein, gibt sich aber als Verwandte Kujaus aus. Das ist nicht ohne Witz. Einmal ganz undumm gefragt: handelt es sich bei den gefälschten Fälschungen um Originale? Dem Gegenteil zur Fälschung: ein echtes Produkt oder Ding im weitesten Sinne, das nicht vorgibt, etwas anderes zu sein, als es ist.
Kann eine Fälschung falsch sein, wenn sie ganz offiziell als Fälschung gehandelt wird. Die Fälschung kann nicht falsch sein, weil es kein falscher als falsch gibt. Es gibt aber in diesem Fallsch on etwas Falsches. Es handelt sich hier angeblich um eine falsche Fälschung, weil es nicht original von Kujau gefälscht wurde, sondern vielleicht von einem chinesischen Familienvater, der eine echte Tochter mit seinem Original-Pinsel geschaffen hat, die jetzt den Familiennamen Q-Jaou wenigstens bis zur Heirat tragen muß. Wenn die später einen Mann erwischt, der ein Original ist, wird sie es besser haben als der Vater, der Fälscher fälscht. Falsch an der Fälschungsmeldung ist der Trugschluss, die falschen Gemälde hätten schuld. Schuld haben die Originale und die Käufer, die mit viel Falschgeld, quatsch, ich meine Schwarzgeld oder noch passender Schmiergeld, solche Märkte ermöglichen. Die "Geiz-ist-geil-Generation" möchte auch mal gerne gefälschte Originale haben wie auch die neue "Generation Syntetic-Oil": Wir investieren in Öl-Gemälde.
Bei den gefälschten Fälschungen handelt es sich nicht um ein Schnäppchen und auch nicht um eine Investition, das wird jetzt aber reklamiert. Ich habe keine original Kujau Fälschung erhalten hört sich so an wie die Klage: Ich bin nicht von Manfred Krug persönlich übers Ohr gehauen worden. Dann haben wir es ja wohl für heute: Das Falsche an der Fälschungsgeschichte ist nicht die gefälschte Fälschung - ist doch richtig, oder?